Unsere Lieblingsplätze auf Pender Island, Kanada
Vancouver und Vancouver Island sind fast jedem ein Begriff, vor allem den Kanada-Westküsten-Fans. Die Southern Gulf Islands, welche genau zwischen Vancouver und Vancouver Island im Gulf of Georgia liegen, sind jedoch etwas weniger bekannt. Genau das machte sie für uns interessant! Wir wussten gleich zu Beginn unseres Trips, dass wir auf einer dieser kleinen Inseln einen Teil unserer Kanada-Reise verbringen möchten. Wir entschieden uns für Pender Island – eigentlich zwei Inseln (North Pender Island und South Pender Island), die mit einer kleinen Brücke verbunden sind. Hier berichten wir euch von unseren allerliebsten Plätzen, welche wir in unseren 3 Wochen auf Pender Island entdeckt haben.
Thieves Bay (North Pender Island)
Ein beliebter Spot für Whale Watching auf Pender Island. Hier kann man mit viel Glück Orcas, Buckelwale und Grauwale direkt vom Ufer aus beobachten. Bereits der Parkplatz klingt vielversprechend (ein eigener Parkplatz gekennzeichnet als „Whale Watcher Parking“). Thieves Bay liegt am sogenannten „Whale Trail“ (somit einer von über 100 Orten entlang der kanadischen und US-amerikanischen Pazifikküste, wo man mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Ufer aus Wale sehen kann). Wir kamen mehrmals hierher (auch Wind und Regen konnten uns nicht abhalten) und haben sehnsüchtig aufs Meer hinausgeblickt. Leider hat sich kein Wal blicken lassen. Obwohl man nie genau sagen kann, wann und wo die Wale auftauchen, ist die Wahrscheinlichkeit im Sommer doch höher. Wie’s aussieht, müssen wir wohl wieder kommen!
Oaks Bluff (North Pender Island)
Michael’s absoluter Lieblingsort auf Pender Island – und so kamen wir gleich 2 Tage hintereinander hierher und wanderten ein kurzes Stück durch den Wald auf den Oaks Bluff. Unbedingt die Jause einpacken, denn auf diesem Aussichtspunkt schmeckt es am besten! Hier gibt es einige Bänke und einen Picknicktisch, und ein „Spezialbankerl“ mit fix installiertem Fernglas. Auch Oaks Bluff liegt am „Whale Trail“ (siehe Thieves Bay). Die Wahrscheinlichkeit, Wale durch die Meerespassage der Salish Sea schwimmen zu sehen, ist hier relativ hoch. Leider hatten wir auch hier kein Glück… Verena’s Kindheitstraum, Wale in freier Natur zu sehen, bleibt wohl noch eine Weile unerfüllt. Aber vielleicht ergeben sich ja im Zuge der Weltreise noch 1-2 weitere Chancen… 🙂
Hope Bay (North Pender Island)
Ein kleiner Hafen mit ein paar Fischerbooten, dazwischen ein paar Otter und Seehunde, ein süßes kleines Restaurant mit Meerblick (und dem besten Kaffee der Insel!). Was will man mehr? Draußen in der Sonne sitzen, Cappuccino in der einen Hand, Fernglas in der anderen – so lässt es sich hier einen Nachmittag aushalten! Ein Besuch im Pender Islands Conservancy direkt am Hafen lohnt sich auf jeden Fall – in diesem Nature Centre kann man einiges über Naturschutz und über die Flora und Fauna auf Pender Island erfahren und temporäre kleine Ausstellungen ansehen.
Golf Island Disc Park (North Pender Island)
Disk Golf ist eine der beliebtesten Sportarten auf Pender Island – eine Mischung aus Frisbee und Golf. Das mussten wir natürlich unbedingt versuchen (wobei gerade Verena dafür bekannt ist, grundsätzlich jedes Ziel zu verfehlen, egal bei welchem Sport)… Gespielt wird hier mitten in einem hügeligen Wald – gar nicht so einfach, an den Bäumen vorbei und ins Ziel zu schießen! Im Golf Island Disk Park werden sogar Turniere abgehalten und Disk Golf Spieler:innen aus ganz British Columbia und Alberta kommen hierher, sowie auch Leute aus Washington, Oregon, Kalifornien usw. Wer keine eigenen Frisbees dabei hat – in der einzigen örtlichen Tankstelle gibt es ein großes Sortiment davon.
Brooks Point (South Pender Island)
Ein wunderschöner Aussichtspunkt ganz im Süden. Gerade kurz vor Sonnenuntergang ist die Stimmung hier besonders schön. Von den Klippen aus kann man die Seehunde im Wasser beobachten (und auch hier kann man mit etwas Glück Wale oder Delfine sichten). Die Bilder sprechen für sich:
Mount Norman (South Pender Island)
Der höchste Berg auf Pender Island ist mit gerade mal 244 m zwar eher ein Hügerl, bietet jedoch einen wunderschönen Ausblick auf die Bedwell Harbour Bucht sowie auf einige Nachbarinseln. Bei klarer Sicht kann man bis Vancouver Island sehen.
Und zu guter Letzt: auf dem Wasser
Die meiste Zeit haben wir aber nicht an Land, sondern mit dem Kanu auf dem Wasser verbracht – eindeutig die beste Art, viel von der Insel zu entdecken und hautnah zu erleben! Nicht nur das Leben im Wasser kann man so besser erkunden (wir haben viele Seehunde und Otter gesehen!), sondern auch aufs Ufer hat man einen tollen Blick! Neben Weißkopfseeadlern in den Baumkronen haben wir auch viele Rehe in Ufernähe entdeckt… und auch auf die luxuriösen Häuser mit Meerzugang konnten wir einige neugierige Blicke werfen.
Noch ein paar allgemeine Infos zu Pender Island
Mit der Fähre von Vancouver (Tsawwassen Ferry Terminal) oder von Victoria (Swartz Bay Ferry Terminal) sind die Southern Gulf Islands einfach und günstig zu erreichen. Hier findet ihr alle Infos zu den Fährenverbindungen.
Gerade im Sommer ist es auf Pender Island bestimmt traumhaft, wobei auch wir im November einige sehr schöne Tage hatten. Auch die Temperaturen waren ganz ok, denn durch den Einfluss des Pazifiks sind die Winter in dieser Gegend eher mild. Regentage können jedoch sehr häufig sein.
Wir haben auf Pender Island zwar nicht gecampt, haben aber einen total schönen Campingplatz entdeckt – den Shingle Bay Campground – wo man sein Zelt direkt in einer Bucht aufschlägt. Ein ganz kleiner Campingplatz mit kaum Infrastruktur, aber mehr Nähe zur Natur geht fast nicht!
Vor allem den Kontrast auf Pender Island fanden wir spannend – einerseits Luxushäuser (viele davon Wochenend- oder Ferienresidenzen) mit Meerblick, andererseits viele (teils sehr rustikale) Farmen. Die Infrastruktur auf der Insel lässt zu wünschen übrig – die Anzahl an Shops, Restaurants und Cafés kann man an zwei Händen abzählen. Öffentliche Verkehrsmittel gibt es auf der Insel keine (also unbedingt selbst mobil sein). Stromausfälle kommen regelmäßig vor, auch der Internetempfang war mal einen Tag lang auf der ganzen Insel weg – alles keine Seltenheit auf Pender Island. Jedoch spürt man auch gleich den etwas entschleunigten Lebensstil der Inselbewohner:innen, und nach 3 Wochen fühlten auch wir uns super entspannt – und gleichzeitig um viele abenteuerliche Eindrücke reicher!
Falls euch eure Kanada-Reise auch nach Alberta führt, schaut gerne in unseren Artikel über die kanadischen Rocky Mountains rein!
Leider ist Kanada nicht gerade das günstigste Reiseland, vor allem für Backpacker:innen mit kleinem Budget. Hier findet ihr ein paar Tipps, wie ihr Kanada trotzdem günstig bereisen könnt!